Dienstag, 19. September 2017

Die (Horrorflug-)Kanadaanreise

So, nun war also der Tag gekommen. Heute hieß es Abschied nehmen von zu Hause, Familie und Deutschland. Es war irgendwie ein komisches Gefühl zu wissen deutschen Boden erst wieder im April zu betreten, doch die Vorfreude überwog. Um 5:30 machten meine Familie und ich uns auf den Weg zum Düsseldorfer Flughafen. Die Fahrt verlief entspannt und wir waren früh genug am Terminal, um in Ruhe mein Gepäck aufzugeben. Mein Flug sollte um 8:15 nach Amsterdam starten. Eine besondere Betonung liegt hier auf dem Wort sollte. Um kurz nach sieben hieß es dann endgültig Abschied nehmen von meiner Familie. Und schon stand ich in der Sicherheitskontrolle. Diese verlief relativ unkompliziert. Nach 10 min begab ich mich zu meinem Abfluggate. Boarding sollte um 7:45 sein als der Schalter um 7:40 immernoch nicht besetzt war, wurden die ersten misstrauisch. Einen Moment später sprach sich auch schon herum, dass der Flieger eine halbe Stunde Verspätung hat 😕. Nervig, aber noch nicht relevant, da ich 3 h Umsteigezeit in Amsterdam hatte. Als um 7:50 dann die Durchsage kam, dass die Maschine von einem anderen Gate startet, machte ich mir zunächst keine Gedanken, bis dann ein Mann hinter mir zu seiner Familie sagte, dass dies kein gutes Zeichen war. Am neuen Gate kam dann die Durchsage voraussichtliche Abflugzeit 8:45 und Boarding um 8:15. Aber auch daraus wurde nichts. Um 8:20  kam die Crew zum Schalter und verkündete Nebel über Amsterdam. Voraussichtliche Startzeit 11:00. Dies führte zu großem Unmut bei allen Passagieren. Da die Hälfte des Fliegers von Amsterdam über den Atlantik wollte. Zu dem Zeitpunkt rechnete ich schon nicht mehr damit, meinen Anschlussflug in Amsterdam noch zu kriegen. Um 10:00 begann das Boarding, damit man direkt starten könnte wenn sich das Wetter bessert. Diese Meldung kam dann tatsächlich um 10:30 große Freude auf meiner Seite. Plötzlich bestand doch noch die Chance den Flug nach Calgary zu bekommen 😍. Auf dem Weg zur Startbahn dann die nächste "tolle" Botschaft. Das Flugzeug war kaputt die Reperatur dauerte dann auch noch eine geschlagene halbe Stunde. Wieder Ernüchterung auf meiner Seite. Langsam kam ich mir  vor wie bei Verstehen sie Spaß. Was allerdings trotz der ganzen Strapazen super war, war zum einen der Zusammenhalt der Fluggäste weil irgendwie hatten wir ja doch alle das gleiche Schicksal und der Service von KLM die gesamte Crew war jederzeit ansprechbar und hat bei Fragen sehr nett weiter geholfen. Um 11 Uhr ging es dann los nach Amsterdam fast 3h später als eigentlich geplant. Ungefähr 10 min vor der Landung dann die Durchsage vom Co-Piloten, wo er alle Anschlussflüge nannte, die verpasst werden. Ich wartete nur bis ich Calgary hörte, doch dieser Flug fiel nicht. Bestand doch noch Hoffnung auf die ursprüngliche Reiseplanung?! Plötzlich doch Calgary. Allerdings unter dem Punkt sich so schnell wie möglich zum Gate zu begeben. Gemeinsam mit 2 anderen Passagieren deren Flug 10 min später ging, begab ich mich so schnell wie möglich aus dem Flugzeug hinaus. Am Ankunftsgate D sollten es angeblich nur 2 min bis zum Abfluggate E sein. Satz mit X das war wohl nix. Ganze 10 min rannte ich durch den Flughafen. Und dann endlich E3 in Sicht. Ich hatte es doch tatsächlich doch noch geschafft das Flugzeug zu erreichen. Weiter ging die Reise dann also pünktlich nach Calgary, mit der Hoffnung, dass mein Gepäck auch noch mitgekommen ist. Aber warum sollte sich der Schlamassel auf einmal auflösen ... Natürlich war mein Gepäck nicht mit nach Kanada gekommen. Ich wartete 25 min vergeblich. Im Anschluss meldete ich mich dann beim Bagage Service. Dort musste ich ein Formular ausfüllen, wo mein Gepäck morgen hingeliefert werden soll. Mittlerweile war es 14:10 kanadischer Zeit, was 21:10 deutscher Zeit entspricht. Ich wurde langsam nervös, da ich im Vorfeld im Internet bereits gelesen hatte, dass die netten Damen und Herren beim Check In und beim Sicherheitscheck nicht die schnellsten waren, was ich dann auch schnell persönlich feststellen durfte. Da ich beim Security Check meine Gürtel hatte vergessen abzulegen, löste ich scheinbar irgendein Alarm aus. Die Folge war, dass ich von 3 verschiedenen Damen eine viertel Stunde genau inspiziert wurde. Ich wollte doch einfach nur nach Nanaimo 😭. Die vierte Dame die eigentlich auch noch meinen Rucksack kontrollieren wollte, hatte zum Glück Mitleid mit mir und ließ die Kontrolle bleiben. 14:40. Boarding time und gleichzeitig auch die Zeit wo ich aus dem Sicherheitscheck kam. Als ich dann das Schild sah, A12 10 min Gehzeit bedeutet dies der zweite Joggingtrip durch einen Flughafen am heutigen Tage. Das war dann für heute auch der letzte Flug zum Glück.

Über die Fähranreise und Ankunft in Nanaimo werde ich, wenn mein Trip so weitergeht einen extra Post schreiben. Ich hoffe, dass ich im Hostel heute Nacht gut schlafen kann und freue mich schon ganz dolle auf meine Freundin Hannah die mich am Fährhafen in Nanaimo abholt ❤❤

Fazit: Ein ereignisreicher Tag geht langsam zu Ende. Natürlich hab ich mir den Start anders vorgestellt, aber ich bin unheimlich stolz, dass ich das mit dem knappen Flug in Amsterdam und mit dem fehlenden Gepäck in Kanada so gut alleine hinbekommen habe. Wenn mein Gepäck morgen dann hoffentlich im Hostel steht, kann es nur noch besser werden. 🤘💪

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